Für jeden von uns gibt es eine Person in unserem Leben, zu der wir aufschauen, deren Wissen und Charakter wir für nachahmenswert halten. Sie sind unsere Vorbilder. Er oder sie wird für uns wahrscheinlich zum Vorbild, weil er oder sie etwas repräsentiert, das uns wichtig ist und das wir erlernen, erreichen oder für unser eigenes Leben übernehmen wollen. Diese Menschen können zum Vorbild werden, wenn sie durch ihren Lebensstil, ihre Ideale und ihre ganze Persönlichkeit die moralischen und kulturellen Werte einer Gemeinschaft verkörpern.
Wir sind stolz darauf, dass es in der Gemeinschaft des Landesrates viele solcher Persönlichkeiten gibt. Die Sektionen haben eigene Auszeichnungen geschaffen, um das Wirken anerkannter Persönlichkeiten zu würdigen. Die Preise werden alle drei Jahre auf den Landesfestivalen überreicht.
Unter den Preisträgern des Jahres 2023 möchten wir Sándor Kaszás hervorheben, dem die Ehre zuteil wurde, den prestigeträchtigen Preis „Landeskapellmeister” zu erhalten.
Sándor Kaszás ist Dirigent, Musiker, Vorsitzender der Kapellensektion des Landesrates, Leiter des Jugendblasorchesters von Sóskút sowie der Jugendblaskapelle von Wiehall-Kleinturwall, Gastdirigent der Haraster Dorfmusik und Tubist der 5 Dörfler Kapelle.
Seine Persönlichkeit basiert auf einem Dreiklang von Werten: Glaube an die Kultur, musikalischer Anspruch und Hingabe. Sein Engagement für Qualität spiegelt sich getreu in den berühmten Worten seines Idols Ernst Mosch, dem König der Blasmusik, wider: „Wir sind keine Stimmungskanonen, sondern machen ausgefeilte Blasmusik”.
Seine schwäbischen Wurzeln in Grossturnwhall sind die Grundlage für seine Liebe zur und sein Engagement für die ungarndeutsche Kultur. Schon die Impulse in seiner Kinder von seiner Familie, wie die Schallplatte „Gruß aus Dunaharaszti”, die er im Alter von 12 Jahren von seiner Großmutter erhielt und die er bis heute sorgfältig aufbewahrt, oder der Einfluss des Musiklehrers und Dirigenten János Troll, führten ihn zur schwäbischen Blasmusik.
Eine vielleicht noch wichtigere Rolle als seine Heimatstadt spielt das benachbarte Sóskút in seinem Leben. Hier fand er ein neues Zuhause und wurde 1994 mit der Gründung und Leitung eines örtlichen Jugendblasorchesters beauftragt. Er formte das Jugendblasorchester Sóskút zu einer erfolgreichen Kapelle, die Musiker aus vielen anderen Dörfern nach Sóskút zog. Derzeit spielen mehr als 60 Musiker in dem Orchester.
Die Pflege der musikalischen Kultur und der Unterricht wurde für ihn bald nicht nur ein Beruf, sondern durchwebte sein ganzes Leben. Er gab nicht nur die Liebe zur Musik seinen Schülern weiter, sondern wurde auch ihr Vorbild. Seine Rolle in der Nachwuchsausbildung ist beispielhaft.
Er ist eine entschlossene, aber konsequente Führungspersönlichkeit. Wer ihn kennt, weiß, dass er von seinen Musikern höchste Qualitätsansprüche an das Musizieren stellt. Er hält strikt an dem Musikstil fest, der der Tradition entspricht.
Sándor Kaszás setzt sich leidenschaftlich für die Erhaltung der alten ungarndeutschen Blasmusik ein. Er hat viele alte Stücke gesammelt, notiert und instrumentiert. Seine sorgfältige Arbeit machte ihn zu einer landesweit bekannten Persönlichkeit der ungarischen und deutschen Blasmusikszene. Im Laufe der Jahre verstärkte sich sein Sendungsbewusstsein, nach besten Kräften zur Bewahrung unseres kulturellen Erbes und Weitergabe unserer Traditionen beizutragen. So hat er neben seiner Mitgliedschaft in anderen nationalen Organisationen z. B. auch den Vorsitz in der Kapellensektion des Landesrates übernommen.
Neben zahlreichen lokalen Ehrungen wurde er vom Verband der Deutschen Selbstverwaltungen in Nordungarn ausgezeichnet und erhielt vom Ministerpräsidenten den Nationalitätenpreis.
Im November 2023 wurde ihm auf der prestigeträchtigen Veranstaltung des Landesrates, dem Landesweiten Blasmusikfestival, von der Landesrat-Gemeinschaft der Preis „Landeskapellmeister” für seine Arbeit bei der Pflege und für die Erhaltung der musikalischen Muttersprache der Ungarndeutschen und für seinen Beitrag zur Weiterbildung der Musikfachleute der ungarndeutschen Gemeinschaft verliehen. Wir gratulieren dem besten Dirigenten des Landes herzlich!