Abschied von Stefan Geiger

2024.02.22. | Kapellen Nachrichten, Landesrat Nachrichten

Wir nehmen mit schwerem Herzen Abschied von Stefan Geiger, einer herausragenden ungarndeutschen Musikerpersönlichkeit.

István Geiger ist am 9. Februar 1946 in Madaras geboren. Er ist in einer Musikerfamilie aufgewachsen. Sein Leben wurde seit seiner Kindheit von der Liebe zur Musik durchdrungen. Seine Begabung zeigte sich schon früh, denn mit sechs Jahren spielte er schon auf dem Akkordeon bzw. Noten lesen konnte er früher als schreiben oder zählen. All dies bestimmte sein Leben und es ist kein Zufall, dass er eine Ausbildung zum Musiklehrer machte und auch Dirigent wurde.

Seine Begeisterung für das Akkordeon gab er als Lehrer den jungen Musikern weiter, und es ist ebenfalls ihm zu verdanken, dass 1992 unter seiner Leitung die erste Harmonikakapelle des Landes gegründet wurde. Das fünfzig Mitglieder zählende Ensemble spielte ausschließlich ungarndeutsche Musik und wirkte regelmäßig auch an kirchlichen Veranstaltungen mit. Aus der Reihe ihrer Erfolge im Ausland ragt ihre Reise nach Polen heraus, von wo sie mit dem Hauptpreis des internationalen Akkordeonwettbewerbs sowie dem Preis der Jury nach Hause zurückkehrten.
Geigers dreisprachige Tätigkeit als Kantor umfasste mehr als vier Jahrzehnte.

Er schloss sich der Kapellensektion des Landesrates an, in deren Rahmen er aus den Akkordeonschülern des Landes eine Kapelle gründete. Sie erlernen das einzigartige Notenmaterial in den Sommercamps. Die Initiative erfreut sich großer Beliebtheit, die Mitgliedszahl der Gruppe wächst von Jahr zu Jahr. Herr Geiger leitete zwölf Akkordeoncamps. Er trat in den Fußstapfen seines Vaters, Stefan Geiger Senior, und übernahm die Leitung der örtlichen Blaskapelle. Seine Arbeit und die Hingabe für die Bildung der Nachwuchsmusiker waren beispielhaft.

Er wurde im Jahr 2023 mit dem Josef-Gung-Preis des Landesrates für die niveauvolle Pflege sowie Weitergabe der ungarndeutschen Traditionen ausgezeichnet.

Sein Ableben ist ein schmerzvoller Verlust für die Landesrat-Gemeinschaft, in der er unvergesslich schöne Erinnerungen, aber auch eine ungeheuere Leere hinterlässt.
In unseren Herzen lebt er weiter, möge er in Frieden ruhen.