Josef Báling (1928-2016)

Josef Báling ist der Gründungsvater des Landesrates. Als Nachkomme einer ungarndeutschen Familie wurde er in eine gesellschaftliche und kulturelle Gemeinschaft hineingeboren, für die er im Späteren leidenschaftlich arbeitete und der er mit unermesslicher Demut diente. Er war in einem der Zentren der Ungarndeutschen, im Komitat Branau, als Journalist tätig und unterstützte leidenschaftlich die Bestrebungen nach der Pflege der ungarndeutschen Kultur.

Seine außergewöhnliche Organisationsfähigkeit, Hingabe und seine Treue zu den Ungarndeutschen ermöglichte ihm seine Tätigkeit auch auf Landesebene auszuführen. Als für Kultur zuständiger Vizevorsitzender der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen pflegte er die Kontakte mit den deutschsprachigen Gemeinschaften aktiv.

1996 gründete er mit seinem Freund Johann Fódi den Landesrat der ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen. Beide spielten  beim Aufbau der Organisation und der Ausarbeitung des Qualifikationssystems sowie in der erfolgreichen Inganghaltung eine bedeutende Rolle.

Für seine herausragende kulturelle Tätigkeit erhielt er 1999 die höchste Auszeichnung der Ungarndeutschen, die Ehrennadel in Gold für das Ungarndeutschtum. Sein journalistisches und redaktionelles Schaffen und seine Kulturarbeit wurden mit zahlreichen Preisen anerkannt, er wurde der erste Ehrenbürger seines Heimatdorfes Feked sowie der vom Komitat Branau.

Er erfreute sich einer großen Beliebtheit und Anerkennung. Seine umgängliche, offene Art, sein korrekter und ehrlicher Stil, seine umfangreiche fachliche Erfahrung und Bescheidenheit machten ihn dieser Liebe würdig.

Als Würdigung seiner hingebungsvollen Arbeit für die Ungarndeutschen errichtete die ungarndeutsche Gemeinschaft 2019 im Kirchengarten seines Heimatortes Feked seine lebensgroße Statue, die sein Gedächtnis für die Nachwelt für immer bewahrt.

Johann Fódi (1933-2022)

Er entwickelte zusammen mit Josef Báling die Idee für den ungarndeutsche Kulturgruppen vereinenden Landesrat. Johann Fódi war nicht nur bei der Gründung dabei, sondern bereicherte mit seinen neuen Ideen, seiner Kreativität kontinuierlich das Leben der Organisation. Er spielte bei zahlreichen wichtigen Ereignissen des Landesrates eine bedeutende Rolle.

Er erinnerte sich in einem Interview anlässlich des 20. Jubiläums des Landesrates an dessen Gründung folgenderweise:

„… Josef Báling hat ein großes Heft genommen und mich nach meinen Plänen gefragt, was ich machen möchte, wie die Zukunft unserer Musik aussieht. Ich habe vieles gesagt, er hat alles notiert und auf den Sitzungen hat er dieses Heft immer herausgeholt. Bis wir dann an dem Punkt angekommen waren, dass wir den Landesrat haben gründen können.”

Der Tscholnoker Musiker, Musiklehrer und Dirigent schuf im Leben seines Heimatortes sowie des Landesrates Bleibendes. Mit seinen epochemachenden und erneuernden Ideen trug er zur Entwicklung der Organisation bei, die ihm verdankend sich auch in ihrer Tätigkeit erneuerte.

Sein Name kennzeichnet unter anderen die Gründung vom JAO=Jugendauswahlorchester und die Idee bzw. das Starten des Treffens der Musiker mit alten Instrumenten.

Neben seinen inländischen Kontakten verfügte er über einen weiten Bekanntenkreis im Ausland, er pflegte gute Beziehungen zu Musikerverbänden in Bayern, Süd-Tirol und Trentino (Italien), was auch für die Mitglieder des Landesrates zahlreiche hervorragende Erfahrungsaustausche und Fortbildungsmöglichkeiten bedeutet.

Als Anerkennung für sein Lebenswerk erhielt er 2002 von der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen die Ehrennadel in Gold für das Ungarndeutschtum und 2006 vom Landesrat den Josef-Gungl-Preis.

Er war eine bedeutende und anerkannte sowie bestimmende Persönlichkeit des ungarndeutschen kulturellen Lebens.

Franz Heilig 

Franz Heilig übernahm 2001 die Leitung von Josef Báling, dem Gründungsvater des Landesrates.

An seinem Namen knüpft sich die Erfüllung der in den ersten fünf Jahren der Organisation niedergelegten Grundprinzipien.

Die von ihm gestarteten Initiativen unterstützen die Bewahrung des ungarndeutschen Kulturschatzes.

2003 gründet er zusammen mit dem anderen Gründungsvater des Landesrates, Johann Fódi, und dem Bogdaner Josef Schwarz das Jugendauswahlorchester, das die besten ungarndeutschen Blasmusiker vereint und als eine repräsentative Kapelle im In- und Ausland die Ungarndeutschen vertritt.

Er führte zwei weitere Formen der Traditionspflege im Landesrat ein: das Treffen der Musiker mit alten Instrumenten, das seit 2003 zur Tradition wurde, und die 2009 zum ersten Mal veranstaltete Familienmusik. Beide finden jedes Jahr als Farbtupfer im Leben der Organisation statt.

Franz Heilig gründete 2011 die Jugendsektion, um Jugendliche heranzuziehen und sie in der Organisation zu behalten. Er erkannte, dass der Fortbestand des ungarndeutschen Kulturschatzes nur dann gesichert ist, wenn er in der originellen Form und auf niveauvolle Vortragsweise geübt und den Jugendlichen weitergegeben wird. Mit diesem Ziel regte er die Weiterbildungen der einzelnen Sektionen im Interesse ihrer ständigen fachlichen Entwicklung und Erweiterung der Kenntnisse an

Die höchste Auszeichnung für seine vielfältige Tätigkeit in der Pflege des ungarndeutschen Kulturlebens, der musikalischen Traditionen und der Muttersprache ist das Ritterkreuz des Ungarischen Verdienstordens, das er in seinem letzten Amtsjahr als Vorsitzender des Landesrates übernehmen konnte.

1996 –Gründung vom Landesrat

Auf die Initiative von Josef Báling und Johann Fódi wurde mit dem Zusammenschluss der einzelnen Verbände der Landesrat der ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen gegründet.

1996-2001

Josef Báling wurde Gründungsvorsitzender
bzw. erster Vorsitzender des Landesrates

1996-2001

Redakteur des Informationsblattes Forum: Josef Báling

2001-2012

Vorsitzender des Landesrates:
Franz Heilig

2001-2004

Büroleiterin: Gézáné Huszák

2003

I. Treffen der Musiker mit alten Instrumenten

 

Ungarndeutsches Jugendauswahlorchester

2004-2006

Büroleiterin: Kata Sebők 

2006

X. Gründungsjubiläum vom Landesrat

2006-2019

Redakteur vom LandesratForum:
Manfred Mayerhofer

2006-2007

Büroleiterin: Eszter Kentzler

2007-2019

Büroleiterin: Zsuzsa Ledényi

2008

Gründung der Harmonikakapelle des Landesrates


I. Harmonikawoche – Fortbildungswoche

2009

I. Landestreffen der ungarndeutschen Familienmusiker

2010

Gründung der Jugendsektion
Jugendschwabentreffen – jährlich stattfindendes Treffen

2011

Wappen und Symbol vom Landesrat

2011

XV. Gründungsjubiläum vom Landesrat: Jubiläumsfeier in Villány/Wieland

 

I. Singwoche – Fortbildungswoche

- 2012

Vorsitzender des Landesrates
László Kreisz
Kreisz László

2015

I. Volkstanzwoche Fortbildungswoche

2016

XX. Gründungsjubiläum vom Landesrat
„Landesrat – die Gemeinschaft”

2020 -

Büroleiter: Johann Hahn 

2020

Fortbildungen, workshops

2021

Gründung des Landesrat Verlages

2022

Landesrat Jubiläum 25 

László Kreisz 

2012 übernahm László Kreisz die Leitung des Landesrates. Er setzt die  schöpferische Arbeit auf der Grundidee und Tätigkeit der Gründungsväter basierend fort. László Kreisz ist ein hervorragender Volksmusiker und Kapellenleiter. Er ist eine führende Persönlichkeit in der Pflege, Bewahrung und Weitergabe der Traditionen.

 

Die wichtigsten Ansätze des Vorsitzenden sind:

– „Landesrat, die Gemeinschaft”: die Stärkung und Vermittlung des Zusammengehörigkeitsgefühls;

– Aufzeigen eines traditionellen, aber auch im 21. Jahrhundert ansprechenden und auf dem Erleben basierenden Musters;

– Aufbau einer professionellen Organisationsstruktur im Qualifikationssystem der Bereiche Gesang, Tanz und der Musik;

– Sicherung des stabilen finanziellen Hintergrundes vom Landesrat;

– Erweiterung der Tätigkeit des Landesrates auch im virtuellen Raum, Einbezug von Social Media in die Kommunikation;

– Schätzen von kulturellen und geistlichen Werten und die Sicherung des Zugriffes auf diese (Webseite, Webshop, Archiv);

– Gründung des Landesrat-Verlages.