Die Singwoche ist die Fachwoche der Chorsektion des Landesrates, deren Ziel die Weiterbildung der Chorleiter bzw. die Entwicklung ihrer Fachkompetenzen sind. Dieses Jahr wurde die Fortbildung – diesmal in Plintenburg – zum 9. Mal mit Erfolg veranstaltet.
Neben der Bewahrung der Traditionen und der kulturellen Werte sind die Netzwerkbildung und die Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls die Ziele der Fachwoche, die heuer wegen des obligatorischen Abstandhaltens in den vergangenen zwei Jahren noch kostbarer wurden.
Die den Gesang liebenden Chormitglieder und Chorleiter aus dem ganzen Land sind wiederkehrende Teilnehmer des Programms. Während der gemeinsamen Arbeit werden sie zu einem Freundeskreis zusammengeschweißt, der die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch fördert.
Die Organisatorinnen und fachliche Leiterinnen der Singwoche waren Krisztina Kovács-Fódi, die Vorsitzende der Chorsektion, und Hajnalka Pfeifer-Takács, die Vizevorsitzende der Kirchenmusiksektion, denen wir auf diesem Wege für ihre ausdauernde und engagierte fachliche Arbeit danken.
Beide werden von einer anspruchsvollen Fachlichkeit sowie einem umfangreichen musikalischen Wissen gekennzeichnet, die eine stabile Grundlage für die Zusammenstellung fachlicher Inhalte und die authentische Wertrettung bieten.
Für Krisztina Kovács-Fódi ist es eine Herzensangelegenheit, die Chorleiter dazu zu bewegen, den authentischen Dialekt ihres Heimatortes niederzuschreiben. Sie bittet alle darum, die Volkslieder noch so lange aufzuzeichnen, bis die alten Menschen unter uns, die diese noch singen können.
Auf diesen Schlüsselgedanken wurde „Mein Lied”, ein beliebtes Programm der diesjährigen Fachwoche, gebaut.
Die Teilnehmer brachten in Druck noch nicht veröffentlichte ungarndeutsche Lieder aus ihren Regionen mit sich, die dann vor Ort niedergeschrieben und einstudiert wurden. Die Sektionsvorsitzende fasste bei der Abschlussveranstaltung mit Freude zusammen, dass die Anwesenden auch dieses Jahr zahlreiche gesammelte Lieder mitgebracht hätten, aus denen man bald ein Liederbuch herausgeben möchte.
In den Jahren stellte es sich heraus, dass es noch reichlich Materialien vorhanden sind! Deswegen ermutigte sie alle, sich Zuhause umzusehen und die wertvollen, authentischen Melodien zusammenzusammeln, damit die ungarndeutschen Dialekte erhalten bleiben.
Als eine Kuriosität ertönte während der Singwoche auch die Truhenorgel des Landesrates. Mithilfe von László Szax, dem Vorsitzenden der Sektion Kirchenmusik, konnten die sich an das ungarndeutsche Glaubensleben knüpfenden, liturgischen Melodien mit Orgelbegleitung gesungen werden.
Melodien in zwei Teilen vor: Den Kirchenliedern folgten die weltlichen, die von Gyula Ulrich und László Kreisz auf Akkordeon begleitet wurden.
Als Höhepunkt des Abschlusskonzerts präsentierte Orgelkünstler Péter Kováts, Organist der Basilika in Gran, den Anwesenden, was so ein Instrument bietet. Wie es in einem kleinen Raum die innige Stimmung schaffen kann, die eine klassische Kirchenorgel in einer riesigen Kirche nicht so richtig erzeugen kann. Mit seinem hervorragenden, präzisen Spiel faszinierte er das Publikum.
Die Veranstaltung beehrten auch Dénes Ulrich, der Bürgermeister von Plintenburg, Gregor Gallai, Sekretär von Emmerich Ritter, dem Parlamentsabgeordneten der Ungarndeutschen.
Die diesjährige Singwoche war wieder erfolgreich, die Chöre wurden wieder mit neuen Werken bereichert, die Chorleiter erhielten Anleitungen, Ratschläge für die effiziente und freudenvolle Chorarbeit.
Wir danken für die Förderung der Singwoche dem Bundesministerium des Innern und für Heimat und der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen.