Die Tanzsektion machte im Gegensatz zu den Vorbereitungen der Vorjahre eine 180 Grad Drehung und bereitete sich auf einer ganz neuen Weise auf die Volkstanzwoche vor, die in der ersten Augustwoche im Maaner Bildungszentrum stattfand.
Die Leiter der Sektionen und die Organisatoren des Camps hatten schon vor längerer Zeit die Idee formuliert, das Programm, der heuer bereits zum siebten Mal veranstaltet wurde und auf eine langjährige Tradition zurückblickt, mit einer neuartigen Herangehensweise zusammenzustellen.
Während früher vor allem Tänze namhafter Choreografen im Tanzlager gelernt wurden, waren dieses Jahr das Teilen des Wissens, die qualitative, authentische Bewahrung der Werte und die Erschließung der individuellen Kreativität die wichtigsten Pfeiler des Programms. Mit entsprechendem Wissen aufgerüstet und mit praktischen Erfahrungen können neue Choreografien geschaffen und damit neue Farben in das Programm der Veranstaltungen gebracht werden.
Der Tanz ist der komplexeste Teil der vom Landesrat zusammengefassten Gebieten, denn er beinhaltet zahlreiche Bereiche, wie z. B. Musik, Gesang, authentische Volkstracht.
Deren Verflechtung führt viel Interessantes und viele Aspekte mit, worauf die Tänzer achten müssen. Aus diesem Grund wurden sie in das diesjährige Programm aufgenommen.
Die Neuigkeit der Fachwoche war das Tagesseminarsystem. Das ermöglicht den Interessenten, sogar auch je nach Thematik, tagweise an der Fortbildung teilzunehmen. Damit wollte man das Camp ein bisschen öffnen, und ein jeder konnte seinem Interesse entsprechend daran teilnehmen.
Die theoretischen Blöcke wurden mit praktischen sowie Tänzen gemischt, und abends gab es die Möglichkeit z. B. die erlernten Lieder in der Harmonikabegleitung von Dávid Solymosi zu üben.
Die qualitative Entwicklung der Tanzgruppen ist das Ziel des Landesrates. Er ist bestrebt, die Gruppen in die fachliche Arbeit einzubeziehen und sie durch die im Landesrat auffindbaren Wissensbasis zu unterstützen, wovon Zuhause ihr Umfeld, ihre Gruppen profitieren können. Er möchte die Tanzkultur der verschiedenen Regionen, deren Werte näher kennenlernen und die traditionspflegenden Tätigkeiten unterstützen.
Ein Schlüsselthema des Lagers war die Nachwuchsförderung, der ein ganzer Tag gewidmet wurde. Es ist dem Landesrat wichtig, dass die ungarndeutschen Traditionen in authentischer Form und in breiten Kreisen bestehen bleiben, die nachkommenden Generationen von ihnen nicht nur hören, sondern sie im Alltag erleben. Aus diesem Grund teilten die Vortragenden mit den sich mit Kindern beschäftigenden Tanzlehrern und Nationalitätenpädagogen gemeinschaftsbildende Spiele, Kinderlieder, Tanzchoreografien und Publikationen. Das Erleben der Traditionen, sie neu auszurichten sind Schlüsselfragen der Weitergabe der ungarndeutschen Kultur.
Auch die Aspekte des Qualifikationssystems wurden vorgestellt, jedoch nicht aus der Sicht der Juroren, sondern aus der der Tanzpädagogen, also wie ihre Arbeit bewusst geplant werden kann, worauf man achten soll, damit die Gruppen immer größere Erfolge bei den Qualifikationswettbewerben feiern können.
Die Persönlichkeit und fachliche Tätigkeit der eingeladenen Vortragenden widerspiegelte, dass für sie Qualität besonders wichtig ist. Die Teilnehmer durften mit namhaften Fachleuten der einzelnen Gebiete zusammenarbeiten.
Unsere Vortragenden waren:
Simon Kishegyi – Choreograf und Ensembleleiter,
László Nagy – Volkstanzlehrer, künstlerischer Leiter, Choreograf,
Szandra Titanilla Fuchs – TanzlehrerIn und Tracht Forscher,
Frész Rita – TanzlehrerIn, Choreograf,
Sándor Kaszás – Kapellmeister, Kapellenleiter, Vorsitzender der Kapellensektion,
Krisztina Kovács-Fódi – Vorsitzende der Chorsektion,
Julianna Szabó – Vorsitzender der Tanzsektion und Ildikó Winhardt,
Andrea Ivan – Deutsche Nationalität Lehrerin,
József Kindlinger, Andreas Zwick und Mira Gölcz – TanzlehrerInnen.
Wir hoffen, dass die Teilnehmer sich wohlfühlten und mit einem breitgefächerten Wissen nach Hause zu ihren Gruppen zurückkehren und von dem während der Volkstanzwoche Gelernten profitieren konnten. Für uns gibt es kein Halt! Wir setzen die Arbeit fort, die Weitergabe des Wissens wird bei uns großgeschrieben! Wir erwarten im kommenden Jahr alle herzlichst in unser Camp zurück!
Die Veranstaltung wurde durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat, der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, der Regierung Ungarns und der Maaner Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung gefördert.